Donnerstag, 26. November 2009

Backwater-Tour


Am Mittag um 11.50Uhr werden wir von einer Rischka, ein indisches Billigtaxi, in unserem Guesthouse abgeholt und zu dem Bootshafen gefahren. Von dort aus startete unsere 1 1\2 taegige Bootstour auf den Backwaters. Dies sind 900km lange Netz- und Wasserstrassen, welche sich laengs der Kueste hinziehen und weit ins Binnenland ausgreifen. Frueher als es noch keine Strassen gab, bildeten diese Wasserwege die Verkehrswege des Landes. Viele Doerfer sind heute noch in erster Linie auf Paddelbote als Transportmittel angewiesen.


Wir hatten ein ganzes Hausboot nur fuer uns ganz alleine. Zur Crew zaehlten noch der Kaptain vom Boot und unser eigener Koch, der uns koestlich bekochte und verwoehnte. Kaum den ersten Kanal erreicht, kam auch schon ein Fischer in seinem Kanu und verkaufte uns fuer 800.-RS (ca. 20.-Fr) vier Riesengarnelen, welche wir uns spaeter zum Nachtessen goennten. Das wichtigste, was es fuer eine solche Bootstour braucht, schenkte uns der Mann vom Himmel: schoenes Wetter!!!


Es war einfach traumhaft in dieser Ruhe alleine durch die Kanaele zu gleiten. Die Gegend hier ist wunderschoen und es wurden viele Fotos geschossen. Leider verging diese Tour viel zu schnell. Mit diesen beiden Jungs haetten wir es noch lange ausgehalten.


Zur Zeit sind wir in Gokarna am Kudle Beach, den man nur mit dem Boot oder zu Fuss erreichen kann und verbringen hier die letzten fuenf Tage von Indien mit relaxen am Beach. Relaxen, dieses Wort umschreibt den wunderbaren Ort definitiv am treffendsten. Anfangs wars fuer uns beide doch ziemlich schwierig hier den Rythmus zu finden, er ist nicht wirklich hoch, doch mitlerweile halten wir gut mit. Hier findet man viele Hippies, Yoga Feeks, Gitarrenspieler, Volleyballer (manche mit beachtlichem Potenzial), Strandkuehe, Katzen, Hunde, Fischer und Ketteliverkaeufer. Ziemlich genau dieses Bild schwebte mir vor der Abreise von Goa im Kopf herum (vielleicht auch manchem Leser).

Samstag, 14. November 2009

Regen, regen, regen.....


Die Anreise nach Pondy verlief reibungslos, ausser einem defekten Pneu gibt es nicht viel zu berichten. Vielleicht noch ein Beispiel fuer CH-Zug und Busfahrer: Auf der Busstrecke Chennai-Pondy (ca. 1.50 Fr. pro Person) gibt es ca. 20 Fahrgaeste, welche die Fahrt stehend im Mittelgang verbringen, als waer's das normalste der Welt ( Fahrzeit ohne Pause 3 1/2h). Die zwei Touris gehoerten zu den sitzenden. Regen gibt's auch in Suedindien. Inzwischen regnet es seit vier Tagen praktisch ununterbrochen wie aus Kuebeln. Die Zeitungen berichten von groesseren Problemen in und um Chennai. Vorallem der Strassenverkehr ist stark beeintraechtigt. Pondy, eine fruehere franzoesische Kolonie, bietet allerdings relativ viel, um regnerische Tage zu verkuerzen. Den Tag gestalten wir mit kaefele, Internet, lesen, Tutto, Reiseplanung und laedele, muss auch einmal sein.

Voller Hoffnung auf gutes Wetter starteten wir den naechsten Tag und mieteten einen Roller um Auroville zu besuchen. Dies ist eine internationale Gemeinschaft - ein Projekt in "menschlicher Einheit", das heute mehr als 80laendliche Siedlungen an einer Strecke von etwa 20km umfasst und ca. 1800 Einwohner hat. Zwei drittel davon sind Auslaender aus schaetzungsweise 38 verschiedenen Laendern. Jede Siedlung hat ihr eigenes Arbeitsgebiet. Dieser Besuch war sehr eindruecklich und einfach einmal schoen raus aus der laermigen Stadt zu kommen.

Weiter gings mit dem Bus nach Trichy. Dort besuchten wir einen bekannten Markt. Die Farben und Gerueche sind einfach himmlisch. Den ganzen Tag am Boden sitzend verkaufen sie ihr Obst und Gemuese und kehren spaet am Abend wieder zurueck zu ihren Familien.

Nach einem legendaeren Chai von der Gasse goennten wir uns noch eine schmackhafte Ananas vom Markt in unserem Hotelzimmer. Andre, der Haendler von uns, marktete sie von 30 auf 15.-RS herunter, dies sind umgerechnet nur noch ca. -.40Rp. Hat zwar etwas laenger gedauert aber funktioniert. Fuer diejenigen, die ab und zu mit Andre im Ausgang sind, wissen, dass er ein hartnaeckiger Verhandlungspartner ist (Taxi).

Dienstag, 10. November 2009

Pilgerreise nach Tirupathi

Um 8.30 pm starteten wir mit dem Bus nach Tirupathi, eine sehr bekannte Pilgerstaette im Osten von Bangalore. Die Fahrt mit dem Bus dauerte sechs Stunden. An Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken. Bei diesen Strassenverhaeltnissen kann man nicht mehr von fahren sprechen, sondern es war mehr ein gehopse Richtung Tirupathi.
Endlich dort angekommen wurden alle in einem Basislager abgeladen, wo wir
1 12 Stunden Zeit bekamen, uns frisch zu machen. Diese Gelegenheit nutzten wir um etwas auszuruhen. Die Hallen des Basislagers waren voll von Pilgern, die auf Tuechern am Fussboden schliefen und auf die Oeffnung des Tempels warteten.
Als wir uns nach kurzer Rast wieder im Bus trafen, der uns zum Tempel fuhr, staunten wir nicht schlecht. Die Hindus waren alle neu eingekleidet und glaenzten von Kopf bis Fuss.
Was die Zahl der Besucher angeht, soll der Sri-Vankateshvara-Tempel Jerusalem, Rom und Mekka uebertreffen. Er wird taeglich von 40'000 - 100'000 Pilgern besucht. Allein 12'000 Personen sind fuer die Organisation dieser Staette angestellt! Unter all diesen tausenden Besuchern waren wir die einzigen Nichthindus. Nicht immer sehr angenehm aber faszinierend mitzuerleben.
Der gesamte Besuch dieses Tempels beinhaltete volle vier Stunden. Wir standen in 1er und 2er Kollonnen. Zu Beginn war dies noch alles in Ordnung. Jeder verhielt sich ruhig und gelassen. Je naeher wir uns Vankateshvara, dem Angebeteten, naeherten, desto groesser wurde das Gedraenge. Wer Ihn schliesslich erblickte, fuehlte sich eingeklemmt zwischen unzaehligen Pilgern wie in einer Sardinenbuechse. Viele bringen ihr Haar als Opfer dar. Auf diese Weise bedanken sie sich bei Vankateshvara entweder fuer einen erfuellten Wunsch oder entsorgen sich ihrer selbst.
Tatsaechlich war es auch in unserer Gruppe so. Als wir uns wieder im Bus zur Rueckfahrt besammelten, hatten einige ihr Haar zurueckgelassen.
Auf geht's nach Pondy (Puducherry)!

Sonntag, 8. November 2009

Hallo aus Indien!

Knapp eine Woche sind wir nun auf dem Weg unserer langen Reise. Der Abschied aus der Schweiz viel uns doch etwas schwerer als erwartet. Lange Zeit zum Nachdenken blieb uns allerdings nicht.
Seit wir am Morgen des 3. November in Bangalore gelandet sind, versuchen wir uns an die Sitten und Gebraeuche der Inder zu gewoehnen. Sehr beeindruckt sind wir vom Chaos, Gestank, Gehupe auf den Strassen und den hohen Abfallbergen. Das Leben spielt sich hier hauptsaechlich auf den Strassen ab (einkaufen, fahren, essen, spazieren, plaudern und hupen).
In dieser ersten Woche bewegten wir uns praktisch nur unter Indern, das staendige angestarrt zu werden bereitet uns inzwischen keine Muehe mehr.

Bis bald