Dienstag, 22. Juni 2010

Auto, Canoe, Zelt...


Nach dem wir die zwei Wochen Englischkurs mehr oder weniger erfolgreich hinter uns gebracht haben, genossen wir nochmals eine Woche in Kelowna und Umgebung. Fuer die naechsten 6Wochen planen wir mit Auto und Zelt durch die Gegend zu tingeln. Erstmal klapperten wir x Autovermietungen ab und merkten sehr schnell, dass die Preise resp. Versicherungen ziehmlich horrend sind. Zum Schluss entscheiden wir uns fuer einen Buick, Jahrgang 1989, schon fast ein Oldtimer.
Da es Andre's ausdruecklicher Wunsch war, die Reise mit einem Canoe in Angriff zu nehmen, sind wir ab jetzt auch stolze Besitzer eines Canoes! Die Beschaffung davon nahm einige Zeit in Anspruch. Da uns keiner ein vernuenftiges Angebot fuer 6Wochen Miete unterbreiten konnte, kauften wir kurzerhand eines! Irgendwie versuchen wir es dann nach Gebrauch gewinnbringend wieder zu verkaufen.

Erster Stop ins Campingabenteuer ist Revelstoke, ca. 3h von Kelowna entfernt. Der wunderschoen gelegene Baker Creek Provincial Park empfaengt uns mit traumhaftem Wetter. Mit einem etwas mulmigen Gefuehl kuscheln wir uns in die Schlafsaecke. Der Campgroundchef hat uns noch beilaeufig mitgeteilt, dass vor einer Woche hier Baeren gesichtet wurden.
Die Canoetaufe (Rocky) mit einer 2stuendigen ersten Ausfahrt verlaeuft reibungslos. Sogar dem Regen moegen wir knapp zu entrinnen. Vorerst, denn die naechsten Tage bringen Regen, sehr viel Regen und spuerbar kuehleres Wetter mit ca. 1-5Grad. Auch fuer dieses "Problem" haben wir eine Loesung parat! Radium Hot Spring heisst das Zauberwort. In dieser heissen Quelle (40Grad) waermen wir uns von einer Nacht im feucht,kalten Zelt wieder auf. Einen Tag "sitzen" wir in Radium noch ab, bevor wir Richtung Banff starten.
Mit dem Two Jack Lake Campground gelingt uns ein wahrer Gluecksgriff. Direkt am See gelegen, gerade zu einladend die Kanutechnik zu verfeinern! Die taeglichen Ausfahrten auf den See sind einfach der Hammer. Umgeben von einer beeindruckenden Bergwelt durften wir hier fuenf Tage verbringen.
Schlechtes Wetter zwingt die beiden Reisevoegel zum Umzug nach Jasper. Waehrend es in Lake Louis bei 0Grad schneit, scheint 3h spaeter in Jasper wieder die Sonne. Auf der Fahrt durch den Icefield Parkway sichten wir direkt am Strassenrand eine Baerenmutter mit zwei Jungen. Ca. eine halbe Stunde beobachten wir im Auto die drei beim zerpfluecken eines Baumstammes. Natuerlich sind wir nicht lange alleine. Auto an Auto reiht sich schon nach wenigen Minuten aneinander. Warum sich einige Leute den Baeren bis auf drei Meter naehern, um ein moeglichst gutes oder originelles Foto zu schiessen, erstaunt uns doch sehr!




Freitag, 18. Juni 2010

We are back!!!

Nach einer schoepferischen Pause melden wir uns wieder zurueck auf unserem Blog und teilen Euch die Erlebnisse des letzten Monats mit etwas Verspaetung mit.

Der Grund unserer Verzoegerung beim Flug von Lima nach Miami war nicht Andre's Bart, sondern ein technisches Problem des Fliegers. Zufolge landeten wir mit 3Stunden Verspaetung in Vancouver. Die Olympiastadt empfaengt uns mit sehr garstigem Wetter. Wind und Regen machen uns arg zu schaffen, so dass wir die naechsten drei Tage damit verbrachten, unseren Kleiderschrank wieder auf Vordermann zu bringen.
Mit der Faehre reisten wir weiter nach Vancouver Island, wo wir zu einem sehr feinen Nachtessen bei Evelyne, Don und Jaspen (Heidi's Freundin aus frueheren Zeiten) eingelanden waren. Waehrend sechs Tagen erkunden wir mit einem Mietauto die Insel. Dank Heidi's Spuernase sichteten wir schon nach 5 1/2h den ersten Schwarzbaer am Strassenrand. Natuerlich musste dieser Moment auch photografisch festgehalten werden.
Unsere naechste Station war Kelowna. Hier besuchten wir Andre's Onkel mit Familie und durften fuer die naechsten 4Wochen bei ihnen hausen. Diese Zeit genossen wir sehr, nach so vielen Monaten Reisen, plangten wir richtig darauf, wieder einmal fuer eine Weile am selben Ort zu bleiben. Kelowna ist wunderschoen an einem See gelegen und normalerweise herrscht hier ein sehr mildes Klima. Leider war es bei uns in drei von vier Wochen nicht besonders schoenes Wetter. Trotzdem war die Zeit super! Fuer zwei Wochen besuchten wir jeweils am Morgen einen Englischkurs und den Rest vergnuegte man sich mit Tennisspielen, Joggen und natuerlich auch Relaxen. Waehrend sich die ganze Welt auf die Fussball-WM freut, konzentrierte sich hier die Sportberichterstattung vornehmlich auf den Stanley-Cup (Eishochey). Jeden zweiten Abend heisst es Hockey-Night in Canada, welche auch wir mit grossem Interesse verfolgten.




Freitag, 30. April 2010

Die lange Reise

Heidi ist wahnsinnig begeistert von meiner Haar-
pracht! Ob das unsere amerikanischen Freunde
am Zoll auch so sehen, erfaehrt ihr, wenn wir in
Vancouver gelandet sind....

Vollbeladener Bus unterwegs in die Berge. Wo ist denn hier der Tier-
schutz?

Mittlerweile wieder einmal in La Paz angekommen (zum dritten Mal) bemuehen wir uns um einen Flug nach Lima. Ein relativ aussichtsloses Unterfangen, da die Fluege so um die 500.-Fr. kosten. So entscheiden wir uns fuer die guenstigere Variante: busfahren.
Die Fahrt geht von La Paz-Puno 5 1/2h, Puno-Arequipa 6h, Arequipa-Lima 17h, macht genau
28 1/2h Fahrzeit. Dafuer goennen wir uns fuer einmal die Luxusvariante mit Cama-Bett. Der Bus haelt auf dieser Strecke ganze 3mal. Da ein WC installiert ist, gibt es wohl auch keinen Grund oefters anzuhalten. Kaum vorzustellen, aber die Zeit vergeht wie im Fluge. Muss wohl an den drei Action-Filmen oder besser gesagt "Ballerfilmen" mit Lautstaerke 10 gelegen haben...
Da die Essgelegenheiten auf der Fahrt sehr rar waren (bitte keine Pringels in den naechsten Wochen), steigen wir mit einem Heisshunger in Lima aus dem Car. Gerade rechtzeitig zum Champions-Leaguespiel Barcelona-Inter, serviert uns der Kellner die Pizza mit einem kuehlen Bier. Perfektes Timing!!!
Nach einer Nacht in Lima fliegen wir morgen ueber Miami 6h, Dallas 3,5h plus 7h Aufenthalt, nach Vancouver 4h. Wenn sie uns einreisen lassen, werden wir am 30.April so um 19.30Uhr in Vancouver sein.
Bis dann!

Samstag, 24. April 2010

Vier Tage durch die Wueste

Von Tupiza mit dem Jeep durch die Wuestenlanschaften nach Uyuni. Da die Fahrt recht ruhig und unspektakulaer verlief, gibt es eigentlich nicht viel zu erzaehlen. Die meiste Zeit sind wir im Jeep gesessen und haben die Landschaft an uns vorbei ziehen lassen.
Hier gibts einige Bilder mit Kommentar zum staunen und geniessen!

Donnerstag, 15. April 2010

Die Strasse des Todes

Unser erster Stop in Bolivien ist La Paz. Diese Stadt ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die groesste des Landes und liegt 3660m ueber Meer. Die Haeuser sind alle komplet in die steilen Haenge gebaut, kaum vorzustellen, wie diese ueberhaupt halten koennen! Da La Paz nicht all zu viele Sehenswuerdigkeiten hat, bietet dies eine super Moeglichkeit, uns mit bolivianischen Souvenirs einzudecken. Ich kann davon kaum genug kriegen, was Andre schon nach kurzer Zeit zuviel wird. Fertig mit den verschiedenen Einkaeufen buchen wir fuer morgen die Abfahrt mit dem Mountain-Bike der "Worlds most dangerous road". Was zwar nicht gerade ein guenstiger Ausflug ist, aber hier steht fuer uns die Sicherheit zu oberst.
Frueh morgens gehts zuerst mit dem Bus los Richtung Startplatz. Waehrend der ca. 1stuendigen Fahrt bekommen wir noch letzte Anweisungen betreffend der Sicherheit und des Fahrverhaltens. Jeder erhaelt seine ganze Ausruestung (wasserdichte Hose, Jacke, Leuchtgilet, Handschuhe, Halstuch, Helm, evtl. Skibrille). Beim Start angelangt, fasst jeder sein Bike und bereitet sich fuer die bervorstehende 4stuendige Abfahrt vor. Zu allerletzt trinken alle einen Schluck 70% Alkohol und giesst einen Tropfen davon ueber sein Fahrrad und los gehts. Dies ist ein alter Brauch und soll auf der Fahrt Glueck bringen. Auch alle Lastwagenfahrer, die hier herunter fahren, machen dieses Ritual.
Die ersten Kilometer sind auf geteerter Strasse. Gerade gut, um sich an sein Bike und deren Bremsverhalten zu gewoehnen. Endlich, jetzt geht es richtig los!!! "Holper di Polper", da gibt es kein links und kein rechts sehen, sonst koennte dies gefaehrliche Folgen haben. Macht richtig Spass, vier Stunden nur bergab fahren. Fotos werden geschossen, Filme werden gedreht und schon bald erreichen wir mit knurrendem Magen das Ziel.
Im Restaurant steht das Mittagsbuffet schon bereit. Jeder bedient sich, bevor es satt gegessen den selben Weg mit dem Bus wieder hoch geht. Dies ist noch fast krimineller als die Strecke mit dem Bike zu fahren. Zum Glueck sitzten wir auf der Innenseite des Buses und koennen nicht sehen, wie steil es hinunter geht.
Zurueck in La Paz bekommen wir eine CD mit unserer Abfahrt und einigen Fotos und duerfen auf einen tollen Tag zurueckblicken!

Freitag, 2. April 2010

Colca-Trek

Von Arequipa aus, das nach unserem befinden eines der schoensten Staedtchen in Peru ist, starteten wir den 3taegigen Colca-Trek in den tiefsten Canyon der Welt. Zusammen mir einer Englaenderin und einer Irin fahren wir in einem kleinen Bus durch verschiedene wunderschoene Landschaften. Der erste Tag verbringen wir mehrheitlich nur mit fahren. Zwischendurch einmal einen kurzen Stop, aber gleich geht es wieder weiter. Die erste Uebernachtung ist in Cabanaconde, einem sehr kleinen Dorf auf 3290m mir nur 1300 Einwohner. Hier gibt es nicht viel zu sehen. Die Haeuser sind alle sehr karg gebaut. Nach einer erholsamen aber kalten Nacht geht es frueh morgens zu Fuss weiter in den Canyon. Zwei Stunden steil bergab, bis einem die Knie nur noch zittern vor Erschoepfung. Schon von weitem koennen wir die schoene Oase sehen, in der wir die naechste Nacht mit dem Zelt verbringen werden. Dies erleichtert uns den Abstieg ein wenig. Endlich unten angekommen goennen wir uns noch vor dem Lunch ein Bad im Pool. Den ganzen Nachmittag verbringen wir mit Faulenzen und Kartenspielen. Jede andere Aktivitaet waere uns zuviel gewesen, denn wir wussten genau, dass wir morgen frueh den selben Weg wieder hoch muessen. Zum guten Glueck wurde unser ganzes Gepaeck von 3 Eseln den Canyon hinunter und auch wieder hoch getragen.
Nach einem feinen Nachtessen geh es heute etwas frueher zu Bett, denn morgen heisst es, um 4.00Uhr aufstehen, fruehstuecken, zeltabbauen und um 5.30Uhr losmarschieren. Die Nacht war somit schnell vorbei und wir starteten unseren harten Aufstieg. Es dauerte nicht lange, wurde uns bewusst, weshalb wir so frueh losgelaufen sind. Spaeter waere es viel zu heiss geworden, schon jetzt tropft uns der Schweiss von der Stirn. Gluecklich, aber erschoepft erreichen wir nach 21/2Stunden das Ziel (Andre war 30Minuten schneller). Ein gutes Gefuehl, morgens um acht da oben zu stehn und zu sehen, was du heute schon alles gemacht hast!
Die naechsten paar Stunden durften wir uns wieder vom Bus herumchauffieren lassen, was uns zu diesem Zeitpunkt mehr als recht war. Ploetzlich tauchen sicherlich ca. 20 Condore am Himmel auf. Sofort steigen wir aus um diese zu fotografieren. Einfach ueberwaeltigend, sie kommen uns so nah, sicherlich nur 2-3m ueber unseren Koepfen gleiten sie durch, genial!






Dienstag, 30. März 2010

Huacachina Sandboarden

Nach ein paar erholsamen Tagen am Strand von Huanchacho gings ueber Lima direkt weiter nach Huachachina zum Boarden. In dieser Oase leben permanent eigentlich nur ca. 200Personen. Zaehlt man die vielen Touristen dazu, duerften es gut 1500 sein. Sand soweit das Auge reicht. Die Duenen sind echt beeindruckend! Da es tagsueber viel zu heiss ist um sich sportlich zu betaetigen (40Grad und mehr), buchen wir die Sandboardingtour fuer den Abend. Mit einem Gefaehrt Marke Eigenbau fahren wir ca. 30Minuten in die Wueste heraus. Wie beim Skifahren werden die Bretter zuerst mit Wachs praepariert, damit der Spassfaktor noch groesser ist. Heidi's Versuch die erste Duene snowboardtechnisch zu meistern, scheiterte klaeglich. Die Klettverschlussbindung hielt der Belastung nicht stand. So gings beim zweiten Anlauf baeuchlings den Huegel runter, ein mords Gaudi, wenn's wieder mal einen vom Brett abwirft. Die Angewoehnungsphase neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu und wir fuehlten uns bereit fuer hoehere Aufgaben! Freiwillige fuer die erste Fahrt meldeten sich nur sehr zoegerlich. Die Schussfahrt ins Tal war nur ca. 800m lang und wies eine Hoehendifferenz von ca. 200m auf. Gluecklicherweise war genug Platz fuer den Auslauf vorhanden. Leider benutzten nicht alle Teilnehmer der Abfahrt die vorgeschriebenen Bremsmittel (Fuesse), was zu schmerzhaften Verbrennungen fuehrte....